"Denkoberflächen" sind didaktisch ausgestaltete Experimentiervorlagen
zu den unterschiedlichsten Themen der Schulmathematik, die sowohl unterrichtsergänzend
von den Schülern als auch zur interaktiven Visualisierung mathematischer
Zusammenhänge vom Lehrer direkt im Unterricht eingesetzt werden können.
Zu diesem Zweck wurde die (statische) Symbolsprache der Mathematik in eine
prozesshafte Bild- und Objektsprache übersetzt, mit der funktional-logische
Untersuchungen möglich werden, ohne symbolische Rechenoperationen
durchführen zu müssen. Dies hat den Vorteil, daß sich Schüler
und Lehrer auf der Handlungsebene begegnen können, noch ehe sie sich
auf eine gemeinsame (Symbol-)Sprache geeinigt haben müssen. Zusammenhänge
werden am beeinflussbaren sichtbaren Denkmodell (=Denkoberfläche)
erforscht und erst danach symbolisch verdichtet.
Dies soll im Rahmen des Vortrags anhand einer Unterrichtsausarbeitung
mit dem Thema "... konstruktiv-geometrischer Zugang zur Differential- und
Integralrechnung" kurz skizziert werden.
Das Gestalten von "Denkoberflächen" könnte im Rahmen der
Lehrerausbildung in Zukunft ein Bindeglied zwischen Informatik und Didaktik
darstellen, und zu einem erweiterten Verständnis im Umgang mit Symbolen
führen: Symbole als beeinflussbares Beziehungsgeflecht sichtbar gewordener
Denkstrukturen.